Wettkampf

Sonntag 22.05.2016 / Bergheim

Auf dem Weg zum Landesfinale der P-stufen gab es für die Porzer Turnmädels am Sonntag, dem 22.05. eine weitere Hürde zu nehmen. Bei der Verbandsgruppenausscheidung der Turnverbände Köln, Bonn, Düren und Aachen ging es wiederum um die begehrten 10 Plätze, die einem das Ticket für das Landesfinale sichern.

Vom TSV Porz gingen zehn Mädchen an den Start.

Im ersten Durchgang gingen Kim Kopper und Julia Fuchs, die glücklicherweise noch nachgerückt war, an den Start. Beide begannen ihren Wettkampf am Sprung. Sowohl Julia als auch Kim konnten ihre Trainingsleistung abrufen und zeigten gute Sprünge. Kim konnte ihre Sprünge im Vergleich zum letzten Wettkampf noch steigern. In olympischer Reihenfolge ging es weiter an den Barren. Auch hier gelang es beiden Mädchen ihre Übungen sauber und sicher durchzuturnen. Am dritten Gerät, dem Balken, ging es dagegen nicht so gut weiter. Beide mussten einen Sturz nach dem Rad in Kauf nehmen und verloren damit einen wichtigen Punkt. Dennoch konnte Julia hier ihre Leistung, im Vergleich zum letzten Mal, steigern. Auch am Boden schlichen sich kleinere Fehler ein, so dass man an diesem Gerät mit den Wertungen nicht ganz zu frieden war.

Nach einem eher durchwachsenen Wettkampf waren bei der Siegerehrung alle gespannt. Julia landete auf dem 21. Platz und erreichte damit ihr persönlich gesetztes Ziel. Kim konnte sich über einen guten 12. Platz freuen. Leider verpassten damit aber beide die Qualifikation zum Landesfinale.

Im zweiten Durchgang hieß es dann für Jessica Haelke und Sarah Shirvani Zadeh in der Altersklasse 2001/2002 und Julia Korn in der AK 2007/2008, auf in den Kampf. Alle drei begannen ihren Wettkampf am Boden. Jessica erturnte sich hier eine von zwei 17er Wertungen während Sarah einige Abzüge für ihre Ausführung hinnehmen musste. Julia gab sich große Mühe, die Kampfrichter mit einer ausdrucksstarken Übung zu beeindrucken und erhielt erfreuliche 15,40 Punkte.

Am Sprung zeigten Sarah und Jessica ordentliche Yamashitas die gut bewertet wurden, es fehlte jedoch noch etwas Pep, um den Sprüngen das i-Tüpfelchen aufzusetzen. Auch bei Julia ist die zweite Flugphase noch ausbaufähig.

Am Barren gingen die Kampfrichter äußerst streng an die Übungen heran, so dass besonders Sarah hier einiges an Federn lassen musste. Auch Jessica bekam für ihre fehlerfreie Übung “nur” eine 16,90, die in dieser Altersklasse damit aber die Höchstwertung bedeutete.
Schließlich ging es, wie so oft schon, als letztes an den Balken. Jessica zeigte eine klasse Übung und konnte sich verdient über die höchste Wertung, auch an diesem Gerät, freuen. Julia und Sarah blieben beide sturzfrei, zeigten aber einige Unsicherheiten und besonders Sarah wurde von den Kampfrichtern sehr hart angegangen.

Bei der Siegerehrung wurde es dann spannend. Würden die gesammelten Punkte ausreichen, um sich weiter zu qualifizieren? Sarah schaffte, sichtlich erfreut, mit 64,90 eine Punktlandung auf dem 10. Platz und war die erste, die somit im Juli mit zum Landesfinale durfte. Jessica konnte zum Ende rund 68 Punkte verbuchen und sich auf das oberste Treppchen stellen.

Julia erreichte in ihrer Altersklasse ebenfalls die Qualifikationund konnte freudestrahlend Platz Nummer drei besteigen.

Dies war jedoch noch lange nicht das Ende des Wettkampftages. Mit Natalie Kann und Maria Rundau(AK12/13), sowie Sarah Adolphs, Malina Wendland und Angelina Kann (AK10/11), kam jetzt der Durchgang, bei dem die meisten Porzer Turnerinnen mit von der Partie waren.

Maria legte direkt zu Beginn eine tolle Übung vor und heimste mit 17,20 die Höchstwertung ein, auch Natalie zeigte eine gute P8.

Auch die Jüngeren ließen sich nicht lumpen und zeigten super saubere Übungen. Angelina konnte hier ebenfalls direkt am ersten Gerät mit 16,60 die höchste Wertung einfahren, was besonders beachtlich ist, da sie nach wochenlanger Trainingspause aufgrund ihres Armbruches erst zwei Tage vor dem Wettkampf das OK für eine Belastung des Armes bekommen hatte und dementsprechend im Vorfeld jedes Gerät nur ein einziges Mal trainieren konnte. Malina zeigte gleichfalls eine technisch gute und saubere Übung und erhielt nur ein Zehntelchen weniger. Sarah zeigte zwar ebenfalls eine turnerisch sehr gute Übung, brachte aber den Raumweg und die Reihenfolge durcheinander und musste deswegen mindestens einen halben Punkt unnötigen Abzug hinnehmen.

Den Nervenkitzel am Sprung lieferte dafür dann Maria, die einen so schnellen Anlauf präsentierte, dass sie viel zu nah am Brett war und dem Sprungtisch demensprechend fast einen Kuss verpasste. Nachdem der Anlauf für den zweiten Sprung angepasst worden war, klappte auch der Überschlag und wurde mit schönen 15,80 Punkten belohnt. Natalie zeigte schon einen Yamashita, der aber aufgrund der weiterhin nicht besonders guten Flugphase mit 16,35 bewertet wurde.

In der jüngeren AK zeigte Sarah einen gestreckten Überschlag, der aber im Handstand eine lange Kaffeepause hatte und mit 15,15 wegkam. Bei Angelina zeigte sich hier leider das fehlende Training. Obwohl dynamisch abgesprungen, reichte die Kraft nicht für einen Abdruck und sie musste sich mit 14,85 begnügen. Malina hingegen zeigte eine im Vergleich zum Training verbesserte Ausführung und konnte sich über die mit Abstand höchste Note freuen.

Dem Barren eilte der Ruf voraus, dass streng bewertet wurde, insofern hieß es möglichst fehlerfrei durchzuturnen. Nach Anlaufschwierigkeiten beim Einturnen kamen auch alle Mädels ohne Sturz oder Zwischenschwung durch die Übung. Maria turnte äußerst dynamisch und schwungvoll und erhielt eine tolle 17,25. Natalie setzte dem noch eins drauf und konnte sich über 17,65 und damit ebenfalls die Höchstwertung freuen. Ebenso gut lief es bei Malina, die dann auch ebenso schön belohnt wurde. Angelina, im Vorfeld leicht besorgt über den Barren, zeigte gleichfalls eine schöne, fließende Übung, die einzig beim Abgang kleine Unsicherheiten erkennen ließ, aber trotzdem gut benotet wurde. Sarah turnte ebenfalls gut, war aber nicht konzentriert genug, so dass sie aus Versehen einen falschen Abgang ansetzte.

Zu guter Letzt ging es dann noch an den Balken, wo oft der Wettkampf entschieden wird.

Natalie zeigte eine routinierte Übung, die mit der einzigen 17 der Konkurrenz prämiert wurde. Maria, im Training am Tag vorher noch so sicher, musste viele Abzüge für Wackler hinnehmen und vergaß darüber hinaus die eigentlich mehr als Posen gedachten Rückwärtsschritte mit Körperwelle, was ihr einen Abzug von 0,5 einbrachte. Dementsprechend fiel auch die Wertung nicht so hoch aus.

Sarah zeigte eine gute Übung, bekam aber den Strecksprung mit halber Drehung nicht anerkannt. Nichtsdestotrotz konnte sie sich eine 16,00 gutschreiben lassen. Angelina und Malina gaben den Kampfrichtern kaum Grund für Abzüge und gingen mit 16,50 und 16,65 zufrieden vom Gerät.

Da man von der Konkurrenz kaum etwas mitbekommen hatte und die Wertungen nicht angezeigt worden waren, war nicht von vorneherein klar, ob alle Mädchen die Qualifikation geschafft hatten.

Im Endeffekt platzierte sich Sarah auf einem glücklichen 8. Rang, Angelina, bei der es nach ihrer Verletzung in erster Linie darum ging weiterzukommen, konnte mit ihrem 5. Platz sehr zufrieden sein. Malina konnte sich mit fast zwei Punkten Vorsprung verdient auf das oberste Treppchen stellen.

Bei den älteren erreichte Maria den vierten Platz und ärgerte sich ein wenig über die verschenkten 5 Zehntel, die ihr den zweiten Platz beschert hätten. Natalie konnte sich mit ebenfalls über einem Punkt Abstand über den ersten Platz freuen.

“Die Mädchen haben es heute darauf angelegt es spannend zu machen”, meinten die Trainerinnen nach dem Wettkampf belustigt. “Wir gratulieren allen qualifizierten Turnerinnen und werden darauf hinarbeiten bis zum Landesfinale noch einige Fehler auszubügeln. Jetzt steht in zwei Wochen erst einmal der nächste Liga-Wettkampf an”.

Kim / Karo